Wir stellen vor... SchokoMus

  • In unserer Reihe "Wir stellen vor..." möchten wir Ihnen einen Einblick in den spannenden Alltag unserer Firmenkunden geben. In dieser Ausgabe haben wir uns mit unserer Kundin Irmgard Marte getroffen, die Inhaberin der Konditorei "SchokoMus" in Feldkirch ist.

  • Was ist SchokoMus und was macht es so außergewöhnlich?

    • Das SchokoMus ist eine kleine Konditorei mit sehr hochwertigen Produkten, mit sehr eingeschränkten Öffnungszeiten – Nur am Freitag und am Samstag ist geöffnet. Und den Rest der Woche mache ich nicht frei, wie viele denken – ich unterrichte an zwei Tagen in der Berufsschule den Konditoren-Nachwuchs und nutze die anderen Tage, um in der Backstube wieder alles für das Wochenende vorzubereiten. Am Sonntag wird Wäsche gewaschen und Büro gemacht, ich bin sieben Tage die Woche tätig.

  • Wie sind Sie auf die Idee gekommen SchokoMus zu gründen und wie hat es sich seit der Gründung im Jahr 2010 entwickelt?

    • Ich wollte einfach meine eigene Vorstellung einer tollen Konditorei in die Realität umsetzen. Meine eigenen Rezepte entwickeln und nicht immer nur das tun, was ein Chef vorgibt, der vielleicht nicht dieselben Maßstäbe hat wie ich. Ich wollte mich nicht mehr einschränken.
      Anfangs habe ich das zweitberuflich gemacht – 50 % Anstellung in der HBLA Marienberg und die restliche Woche im eigenen Geschäft. Öffnungszeiten nur am Wochenende (Fr, Sa, So). Mit der Zeit wurden es immer mehr Bestellungen und Anfragen. Es kam der erste Lehrling und dann noch einer und so weiter. So haben sieben Lehrlinge in den letzten Jahren bei mir die Ausbildung gemacht. Die Schule hatte ich zwischenzeitlich an den Nagel gehängt und mich voll auf das Geschäft konzentriert. 2019 habe ich aushilfsweise in der Berufsschule Feldkirch zu unterrichten begonnen. Mit dem 1. Corona-Lockdown habe ich mich etwas übernommen – viel Arbeit und das ohne Mitarbeiter (ma will sich ja nicht anstecken – war ja die große Panik) habe ich gesundheitlich (Bandscheibe) gebüßt. Ich habe jetzt wieder eine Teilzeitstelle in der Berufsschule und die Öffnungszeiten entsprechend reduziert. Ich mache soviel halt eben noch geht.

  • Wie groß ist Ihr Team und wo werden die Produkte hergestellt?

    • Derzeit bin ich wieder alleine in der Backstube, unterstützt von meiner Mama im Verkauf. Bis vor Kurzem hatte ich noch eine Gesellin und einen Lehrling in Ausbildung, aber junge Menschen wollen eben auch noch etwas anderes sehen. Unsere Wege haben sich im Herbst getrennt. Ich bin mir im Moment nicht ganz sicher, ob ich nach jemandem suchen soll oder nicht. Vielleicht passt es jetzt gerade gut, wenn ich wieder etwas reduziere.

  • Was bedeutet für Sie und Ihr Unternehmen Nachhaltigkeit und wie leisten Sie dabei einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und besseren Welt?

    • Nachhaltig ist für mich, wenn ich in erster Linie auf regionale Produkte und Lieferanten zurückgreife – auch wenn sie vordergründig teurer sind. Die Vorteile sind es wert. Ich kenne die Qualität unserer lokalen Produkte und es ist gut für die Umwelt und auch für die Wirtschaft im Land. Ich gestalte mein Sortiment saisonal mit Früchten aus der Region und dem eigenen Garten. Ich verwende einen großen Teil Bio- und Fairtrade–Produkte, auch wenn ich selbst mit dem Betrieb nicht zertifiziert bin und dies nicht auf meine Waren schreiben darf. Ich versuche, so wenig Rücklauf wie möglich zu produzieren – wenn doch einmal mehr übrigbleibt, dann werden damit die Menschen in der Notschlafstelle in Feldkirch überrascht oder die Kinder im Kinderdorf in Bregenz oder Mitarbeiter der Blaulichtorganisationen im Land - Menschen die im Alltag meist vergessen oder übersehen werden. Bei Schokoladen ist mir wichtig, wie sie gehandelt werden: möglichst direkt von den Bauern ohne Umwege über die Börse, sodass den Produzenten auch ein fairer Preis gezahlt wird und nachvollziehbare soziale Projekte unterstützt werden. Meine Verpackungen stelle ich gerade so um, dass alles sortenrein recycelbar ist – sprich, keine Verbundstoffe mehr zum Einsatz kommen. Das ist im Lebensmittelbereich noch eine rechte Herausforderung.  

  • Woher kommt der Name SchokoMus?

    • Das Wortspiel mit Schokolade und Mousse au Chocolat fällt den meisten als Erklärung ein. Stimmen tut das nur zum Teil. Eigentlich ist der Name durch meinen Hausnamen inspiriert, denn ich komme ursprünglich aus Götzis, wo es sehr viele verschiedene MARTE gibt, wir sind die Muser´s Marte. Also bin ich in dem Fall die SchokoMUS.

  • Wie sehen Ihre weiteren Pläne mit SchokoMus für die Zukunft aus?

    • Ich möchte mit meinem Unternehmen eigentlich nicht wachsen, sondern lieber eine solide Position halten. Ich habe gemerkt, dass je größer das Geschäft wird, desto weniger habe ich selbst Zeit für das, was ich so gerne mache – selbst in der Backstube kreativ sein. Ich werde meine Vielfalt reduzieren.

  • Was ist Ihr größter Wunsch für Ihr Unternehmen?

    • Ich wünsche mir weiterhin so viele liebe und treue Kunden, wie ich sie habe. Menschen, die ich mit meinem Handwerk glücklich machen kann, die Qualität und Handarbeit wertschätzen und jeden Bissen genießen. Das macht mich glücklich.

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Bildnachweis: Schallert Blumen

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